Ettlingen

Unser Einzugsgebiet – Ettlingen

Ettlingen ist eine Stadt südlich von Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist nach Bruchsal die zweitgrößte Stadt des Landkreises Karlsruhe und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Seit der Gebietsreform in Baden-Württemberg Anfang der 1970er Jahre besteht das Stadtgebiet aus der Kernstadt und den Stadtteilen Bruchhausen, Ettlingenweier, Oberweier, Schluttenbach, Schöllbronn und Spessart.

Zur Geschichte der Stadt Ettlingen hier Auszüge von der Gemeindeseite:

Im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. Besiedelung durch die Römer, zahlreiche Funde wie Göttersteine, Werkzeuge, Gefäße und Münzen belegen dies.

788: Das erste geschriebene Zeugnis von Ettlingen, damals „Ediningom“, findet sich in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weißenburg im Elsass. Das Jahr gilt als das Jahr der Erstnennung Ettlingens, auch wenn die Siedlung als solche schon länger bestand.

Die Zugehörigkeit zum Kloster Weißenburg zeigt sich im Siegel, das einen Schlüssel zeigt. Dies ist das Symbol für St. Peter und Paul. Darüber liegt der Schrägrechtsbalken von Baden. Diese Darstellung befindet sich im Rathaus, 1. OG, im Übergang vom Rathaus zum Turm.

965: Das „Ediningom“ genannte Dorf erhält von Kaiser Otto dem Großen das Marktrecht und begründet damit die zentralörtliche Funktion des Ortes.

1192: Vermutlich in diesem Jahr wird der Markt Ettlingen durch Kaiser Heinrich VI, einem Sohn Barbarossas, zur Stadt erhoben und erhält damit das Recht, sich zu befestigen. In mehreren Ausbauphasen entsteht die heute noch sichtbare Stadtmauer um die heutige Kernstadt.

Die südliche Altstadt zwischen Alb und AVG-Trasse wird dabei durch ein Doppelgrabensystem zweifach befestigt, die nördliche Altstadt zwischen Alb und Pforzheimer Straße erhält eine einfache Befestigung aber dafür an den Ecken Türme wie den Lauerturm zum zusätzlichen Schutz.

Um die Funktionstüchtigkeit von Gräben und Mauern zu erhalten, war im städtischen Haushalt ein nicht geringer Posten zu veranschlagen. Als den Franzosen 1689 der Durchbruch gelang, begann der Niedergang der Stadtmauer als wirksamer Schutz gegen Feinde. Im 18. Jahrhundert wurden die Gräben trocken gelegt und als Weide benutzt. Heute sind es die breiten Durchgangsstraßen.

1219: Der badische Markgraf Hermann V wird Ettlingens Lehensherr, während anstelle der Weißenburger Abtei das badische Hauskloster Lichtental ab 1245 das Patronat für die Martinskirche übernimmt. Aus dem Ettlinger Stadtwappen verschwindet das Weißenburger Signum – der Peterschlüssel – und macht neben den badischen Farben gelb-rot dem weißen Turm auf blauem Grund Platz.

1462: Zu den bereits vorhandenen Säge-, Öl- und Schleifmühlen errichtete Markgraf Jakob I. von Baden die erste Papiermühle in Baden. Mit ihr wurde ein Wirtschaftszweig gegründet, der Ettlingens Ruf als Papierherstellerstadt festigte.

1689: Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. fast völlig niedergebrannt. Alle Urkunden und Kirchenbücher verbrannten.

In den folgenden dreißig Jahren widmete man sich dem Wiederaufbau der öffentlichen und privaten Gebäude. In einem Glasfenster im 1. OG des Rathauses ist dieser einschneidende Moment festgehalten: Markgräfin Augusta Sibylla erhält aus den Händen von Baumeister Ludwig Michael Rohrer den Bauplan für die Martinskirche, wie sie nach der Zerstörung als barocke Hallenkirche entstehen soll und noch heute so besteht.

Um diese Szene gruppieren sich noch andere bedeutende Gebäude der Stadt wie das Rathaus, das Schloss und private Gebäude, die zum Teil nach einem identischen Bauplan geschaffen wurden.

1727:Markgräfin Sibylla Augusta wählt Ettlingen zu ihrem Witwensitz. Hofbaumeister Johann Michael Rohrer wird mit dem Wiederaufbau des Ettlinger Schlosses beauftragt. Rohrer gibt dem Südflügel barocke Züge, zieht zur Innengestaltung den Freskenmaler Lucca Antonio Colomba und den Stukkateur Donato Riccardo Retti heran und erweitert schließlich den bisherigen Schlosskomplex auf Markgräfin Sibyllas Wunsch um eine Schlosskapelle. Geweiht wird die Kapelle dem soeben zur Ehre der Heiligen erhobenen Johannes Nepomuk, einem böhmischen Kleriker und Märtyrer, dem sich die Markgräfin nicht zuletzt aus landsmannschaftlichen Gründen (sie war in Schlackenwerth bei Karlsbad aufgewachsen) verbunden fühlt. Deshalb auch verpflichtet sie den besten Freskenmaler ihrer Zeit, den bayerischen Künstler Cosmas Damian Asam, damit er die Ettlinger Schlosskapelle mit Wandfresken und einem Kuppelgemälde nach dem Leben, Leiden und Sterben ihres Lieblingsheiligen schmücke. Asam bewältigt diese überaus großflächige Arbeit innerhalb von zehn Wochen im Sommer des Jahres 1732.

Das Bild zeigt einen Blick in die Barockräume im Südflügel des Schlosses entlang der AVG-Trasse.

1737/1738: Im gleichen Jahr, in dem durch den barocken Wiederaufbau des Kirchenschiffs die auf fränkische Zeit zurückgehende Martinskirche zu einem steinernen Schaubild aller abendländischen Bauformen wird, können die Ettlinger Bürger den Bau ihres neuen Rathauses beenden. Mit der schön gegliederten Fassade aus rotem Sandstein – entworfen von Johann Peter Ernst Rohrer, dem Bruder von Sibylla Augustas Hofbaumeister – dem trutzigen Turm und dessen ebenfalls barock gestalteter Turmhaube bildet es den architektonischen Kontrapunkt zur Martinskirche und gehört mit ihr zu den baulichen Wahrzeichen der Stadt.

1771: Das katholische Geschlecht der Baden-Badener Markgrafen stirbt aus, Ettlingen kommt zur evangelischen Markgrafschaft Baden-Durlach.

1796: „Schlacht von Malsch“ bzw. „Bataille d’Ettlingen“ – so die Bezeichnung auf dem Arc de Triomphe in Paris – bei der sich Erzherzog Karl von Österreich und der Franzosengeneral Moreau vor den Toren Ettlingens eine Schlacht liefern.

1805/1809: Napoleon nimmt während seiner Feldzüge kurz Quartier im Ettlinger Schloss.

1836: Die Spinnerei und Weberei wird gegründet und bald zum drittgrößten Arbeitgeber in Baden. Mit ihr kommen Facharbeiter aus überwiegend protestantischen Ländern – Württemberg, Schweiz und dem Elsass – nach Ettlingen und sorgen für eine konfessionelle Vermischung der Bevölkerung und Gründung einer evangelischen Pfarrei.

1848/1849: Ettlingen stellt in der badischen Revolution einen bedeutenden Führer, Philipp Thiebauth, der nach dem Scheitern des Aufstandes für mehrere Jahre ins Exil geht. Über die Schweiz gelangt er nach Liverpool in England und kehrt nach der Amnestie als gewählter Bürgermeister von Ettlingen zurück.

1870/1871: Nach dem deutsch-französischen Krieg setzt sich Ettlingens Aufwärtsentwicklung stetig fort. Maßgeblichen Anteil daran hat der zurückgekehrte Philipp Thiebauth, der ab 1870 mindestens dreimal hintereinander zum Bürgermeister der Stadt gewählt wird. In seine Ära fallen der Bau einer Wasserleitung und eines Schulhauses, der Ausbau der Unteroffiziersschule im Schloss sowie die Schaffung der Voraussetzung für den Bau der Albtalbahn, die ca. zehn Jahre nach seinem Tod 1897 in Betrieb genommen wird.

1894: Die Maschinenfabrik Lorenz zieht an die Bahnlinie und legt damit den Grundstein für Ettlingen-West.

1927: Anlässlich eines fälschlicherweise gefeierten Stadtjubiläums wird die heutige B3 als Umgehungsstraße eröffnet.

Die Praxis von Tierarzt-Malsch.de liegt 10,3km über die B3 von Ettlingen entfernt in der Einsteinstr. 6, 76316 Malsch.

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